Es sind schwierige Zeiten für ganz viele Menschen auf dieser Welt. Das macht mich betroffen. Weil es mir sehr gut geht, ich gesund bin und in einem sicheren Umfeld leben kann. Milliarden von Menschen können das nicht. Entweder leben sie in einem unsicheren Umfeld, sie haben nichts zu essen oder ihr Leben ist sonst wie bedroht.
Wie verwundbar wir sind, wird uns momentan gerade wieder mit dem Beispiel der Ukraine aufgezeigt. Vor Wochen noch ein sicheres, demokratisches Land, steht das nun auf dem Spiel und die Menschen dort haben Todesangst.
Die Welt verliert je länger je mehr Länder, die demokratisch regiert werden. Was das für die westliche Welt (also uns) bedeutet, können wir nicht voraussehen.
Was mich aber auch nachdenklich macht ist die Tatsache, dass wir immer ganz schnell wieder zur Tagesordnung übergehen. Es ist noch keine sechs Monate her, seit Afghanistan den Taliban überlassen und damit auch die Grundrechte der Frauen wieder in den Boden gestampft wurden. Nicht nur das - es herrscht bereits eine grosse Hungersnot. Wie verzweifelt müssen diese Menschen dort sein. Denken wir noch an sie?
Der Zustand des Friedens ist ein fragiles Gut. Sind wir uns dessen bewusst?
Der äussere Umstand von Krieg und Frieden zeigt sich ganz oft auch in uns selbst. Momentan bestimmen gerade die Ukraine unsere News. Also ein äußerer Umstand. Die letzten zwei Jahre waren wir weltweit in einem Krieg - COVID 19. Auch ein äusserer Umstand. Leider waren wir nicht nur im Krieg mit dem Virus, sondern auch mit den Leuten um uns herum, die eine andere Meinung hatten. Ich habe von Familien gehört, die das Virus gespalten hat und die getrennte Wege gehen. Wie ist sowas möglich frage ich mich?
Wieso ist es für uns als Individuen so schwierig, im Frieden zu leben. In erster Linie mit uns selbst. Und dann mit unserem Gegenüber. Wir müssen doch nicht alle die gleiche Meinung haben. Und können doch trotzdem mit Respekt dem anderen gegenüber treten?
Und so verurteilen wir einen Despoten wie Putin (logischerweise) und nehmen keine Referenz zu uns. Denn - wenn wir alle mit uns selbst in Frieden leben würden, hätte dan jemand wie Putin überhaupt eine Chance?
Wir sind unglaublich schnell, mit dem Finger auf jemand anderen zu zeigen. Drehen wir manchmal auch den Finger zu uns selbst? Fragen wir uns manchmal auch selbst, ob das, was wir tun gut ist? Ob wir jetzt gerade mit uns im Frieden sind? Oder im Krieg?
Oder wie es Martin Luther King jung. treffend formuliert hat:
Wir haben gelernt, wie Vögel zu fliegen und wie Fische zu schwimmen. Doch wir haben nicht gelernt, wie Schwester und Brüder miteinander zu leben.
Stay strong Ukraine!
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